Vorträge 2008talks 2008

Im Jahr 2008 gab es Vorträge und Infostände zu Migration, Illegalisierung von Menschen und Leben in der Illegalität.

Alle Vorträge fanden im Freiraum-Zelt statt. Anschließend an die Vorträge gab es noch brandheißes Videomaterial über den Widerstand aus allen Teilen der Welt.

Wie wird mensch illegal? Wege in die Illegalität und Leben im Schattenreich…

Birgitt Poppert vom Cafe 104, München erzählt uns, wie Menschen in ein „illegales“ Leben ohne Staatsbürgerschaft und Aufenthaltsstatus gedrängt werden. Außerdem schildert sie die Arbeit des Cafe 104: wie Menschen begleitend, beratend und medizinisch unterstützt werden. Sie zeigt, dass die „unsichtbaren Welten“ der Menschen ohne Papiere und Rechte sichtbar gemacht werden können: Die Ungerechtigkeit des Rechtsstaats wird nicht nur durch direkte gegenseitige Hilfe gelindert, sondern auch zum politischen Problem gemacht.

Die Gegenwart der Lager! Dachauer Lager heute.

Rose Kraus, eine langjährige Mitarbeiterin im Arbeitskreis Asyl Dachau, wird uns die Situation der Asyl-Häftlinge in der „Gemeinschaftsunterkunft“ (Barackenlager) in Dachau schildern. Das Barackenlager wurde als Provisorium angelegt und bietet den Menschen nur unwürdige Lebensbedingungen. Menschen, die mit unsicherem Aufenthaltsstatus in diesen Lagern leben, schildern uns ihren Weg dorthin und ihr Leben darin. Uns wird auch gezeigt, dass Menschen mit offenem Herzen und freiem Geist durchaus etwas bewegen können: Rose Kraus beschreibt uns die Tätigkeitsfelder des Arbeitskreises Asyl.

Das europäische Grenzregime: Wie Europa Migration regiert.

Dominik Gangkofner von der Karawane München für die Rechte der Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten (München) berichtet von die Machenschaften an den europäischen Grenzen. Ausgehend von dem großeuropäischen Projekt der Grenzziehung mit ihren High-Tech-Zäunen und Auffanglagern beschäftigen wir uns mit der Organisation „Frontex“, die für Sicherheitstechnologie, Gefahrenanalyse und Kooperation der eruop. Mitgliedsstaaten in der Grenzkontrolle zuständig ist. Danach werden wir über die Arbeit der Münchner Karawane informiert. Die Menschen der Karawane engagieren sich im Kampf für soziale und politische Rechte, Gleichheit und Respekt der Menschenwürde. Wie dies geschieht, werden wir von Dominik erfahren: Er erzählt von Abschiebeanhörungen, der Flüchtlingskoferenz & dem antirassistischen Sommercamp.

Über das Recht auf Gesundheit und den versperrten Zugang zu medizinischer Versorgung.

Marion Chenevas, Mitarbeiterin der Ärzte der Welt, wird über die europaweite Situation von Menschen ohne Aufenthatserlaubnis sprechen. Der Schwerpunkt liegt im oft problematischen Verhältnis von rechtlicher Situation, Armut & mangelnder gesundheitlicher Versorgung. Dabei werden die Unterschiede der Flüchtlinge und Flüchtlingshilfe in den europäischen Ländern ausgeleuchtet. Allein in München leben schätzungsweise 30.000 Menschen relativ mittel- & schutzlos ohne Papiere. Dadurch wird ihnen auch jegliche medizinische Hilfe versagt. Neben der Zusammenarbeit der Ärzte der Welt mit dem Cafe 104 in München wird auch das weltweite Engagement der Ärzte beschrieben.